ÖFB oder Gladbach: Was macht Koller?
Marcel Koller hat als Cheftrainer des ÖFB einen Job gemacht, der über jeden Zweifel erhaben ist. Die österreichische Auswahl konnte sich unter ihm nicht nur erstmals seit 2008 (wo man als Gastgeber ohnehin qualifiziert war) für eine Europameisterschaft qualifizieren. Österreich ist zu einem der Topteams in Europa aufgestiegen. Solch ein Arbeitsnachweis weckt Begehrlichkeiten. Borussia Mönchengladbach möchte Koller offenbar in die deutsche Bundesliga zurückholen. Der Schweizer arbeitete hier bereits für den 1. FC Köln und den VfL Bochum. In Zürich gab es bereits ein Treffen zwischen den Borussen und dem 54-Jährigen. Gladbachs Manager Max Eberl dementierte dies nicht.
Satte Gehaltserhöhung bei der Borussia
Wie die deutsche „Bild“ berichtet, wollen die Fohlen Koller unbedingt als Nachfolger von Lucien Favre verpflichten. Hierfür öffnet der Bundesligist den Geldkoffer weit: Koller soll eine Verdopplung seines derzeitigen Gehalts auf dann 1,3 Millionen Euro winken. Zudem ist man auf Seiten des Bundesligisten auch bereit, auf den Wunschmann noch zu warten. Es sei für Gladbach in Ordnung, wenn Koller erst nach der Europameisterschaft 2016 seine Arbeit am Borussia-Park aufnehme, heißt es. Dort macht Interimscoach André Schubert einen so guten Job, dass es nicht wenige Stimmen gibt, die fragen, warum jener nicht auf Dauer Cheftrainer bleiben könne.
Koller selbst will sich nicht in die Karten schauen lassen. Es könne auch gut sein, dass er auch nach der Euro 2016 weiterhin als Verbandstrainer tätig sein werde und nicht ins Vereinsgeschäft zurückwechsele, so der Schweizer.
ÖFB will schnelle Entscheidung
Diese Aussage Kollers stößt bei seinem derzeitigen Arbeitgeber allerdings nur auf wenig Gegenliebe. Man brauche eine schnelle Entscheidung, fordert man beim ÖFB. Sonst sei einfach zu viel Unruhe im Team. Koller steht vor einer schwierigen Entscheidung: Er kann eine der aktuell besten deutschen Mannschaften übernehmen und es all seinen Kritikern zeigen, die ihn als Vereinstrainer als gescheitert erachteten. Oder er setzt seine erfolgreiche Arbeit als Verbandstrainer fort und führt Österreich zum ersten Mal seit Jahrzehnten möglicherweise wieder zu einer Weltmeisterschaft.
